Dr. Hans-Ulrich Hecker   |   Ahmad Sourani  |  Iris Hanopulos-Neumann

Praxisnewsletter 03 | 2018 | Schwerpunktpraxis für Akupunktur und Naturheilverfahren

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Akupunktur Aktuell

Abschied und Anfang
Am 30. Juni wird uns Frau Dr. Natalie Lauenstein verlassen, da ihre eineinhalbjährige Ausbildungszeit beendet ist. Sie wird dann zunächst den chirurgischen Teil Ihrer Ausbildung absolvieren. Vielen von Ihnen ist Frau Dr. Lauenstein durch Ihre freundliche, kompetente und einfühlsame Art ans Herz gewachsen. Auch wir in unserer Praxis haben alle gerne mit ihr zusammengearbeitet. Wir wünschen Frau Dr. Lauenstein für die Zukunft alles Gute. Doch wo etwas aufhört, beginnt oft auch etwas Neues: Ab dem 1. Mai unterstützt uns daher Herr Dr. Clemens Werner, der in unserer Praxis einen Teil seiner Weiterbildungszeit zum Arzt für Allgemeinmedizin absolviert. Herr Dr. Clemens Werner kann auf eine umfangreiche Ausbildung zurückblicken. Zuletzt war er in der rheumatologischen Ambulanz der Universitätsklinik zu Kiel tätig und betreute dort in der Ambulanz viele Rheumapatienten. Wir sind uns sicher, dass er die Lücke, die Frau Dr. Lauenstein durch ihren Weggang hinterlässt, füllen wird.

Chinesische Diätetik
Die Drehscheibe Chinesische Diätetik an der Dr. Hecker als Autor als auch als Herausgeber beteiligt ist, ist in der 5. Auflage im Verlag Siedentopp Hecker GbR erschienen. Mit der von Dr. Hecker entwickelten Drehscheibe ist es leicht und einfach möglich Lebensmittel entsprechend den Einteilungskriterien der Chinesischen Diätetik den unterschiedlichen Erkrankungen zuzuordnen.

Homöopathische Behandlung bei Verletzungen - psychische Schmerzverarbeitung
Ein Schnitt in den Finger, ein gebrochener Zeh oder ein Hundebiss: Eine Verletzung ist schneller passiert als gedacht. Während schwere Verletzungen immer in ärztliche Behandlung gehören, kann die homöopathische Behandlung die konventionelle Therapie ergänzen und den Heilungsprozess beschleunigen. In den folgenden Newslettern stellen wir Ihnen verschiedene Arten von Verletzungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten mit homöopathischen Mitteln vor. Den Anfangen macht hierbei die psychische Schmerzverarbeitung, für die es drei geeignete Mittel gibt.

Aconitum
Aconitum wird aus dem Eisenhut gewonnen, einer Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Seinen Namen hat der Eisenhut der Form seiner Blüten zu verdanken. Die andauernden, krautigen Pflanzen zählen zu den giftigsten Pflanzen Europas, alle Pflanzenteile enthalten toxische Diterpen-Alkaloide. Bereits der Verzehr von wenigen Gramm kann zu Herzversagen und Atemstillstand führen. Erst die Homöopathie hat eine therapeutische Verwendung des Eisenhuts überhaupt möglich gemacht. Aconitum wird in der Homöopathie vor allem bei akuten Beschwerden aller Art, die im Zusammenhang mit einem Schock stehen, eingesetzt. Auch bei der psychischen Schmerzverarbeitung infolge von Schreck oder Angst wird gerne zu Aconitum gegriffen. Neben dem Nervensystem und der Psyche sind das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System, die weiblichen Geschlechtsorgane sowie beginnende, fiebrige Organentzündung bewährte Anwendungsgebiete von Aconitum. Typische Leitsymptome sind eine Neigung zur Ohnmacht, innere Unruhe, Panikattacken und Todesangst. Im Liegen haben Aconitum-Patienten eine rote Gesichtsfarbe, wenn sie sich aufsetzen, werden sie dagegen blass. Auch plötzlich auftretende Beschwerden wie Fieber oder Nervenschmerzen können auf Aconitum hindeuten. Das Schmerzgefühl gleicht hier einem Vibrieren oder einem Schwellungsgefühl.

Der Zustand von Aconitum-Patienten bessert sich im Freien oder nach einem Schweißausbruch. Abends und nachts sowie bei Berührungen verschlimmern sich die Beschwerden dagegen. Auch ein warmer Raum, das Liegen auf der betroffenen Seite oder Musik sind ungünstig. Mit Opium gemeinsam hat Aconitum, dass es bei einem lange zurückliegenden Trauma eingesetzt werden kann.

Nux vomica
Nux vomica ist das dritte homöopathische Mittel, das gerne zur psychischen Schmerzverarbeitung eingesetzt wird. Die Gewöhnliche Brechnuss [Strychnos nux-vomica] gehört zu den ersten Mitteln, die von Samuel Hahnemann geprüft und im ersten Band seiner 'Reinen Arzneimittellehr' [1805] veröffentlicht wurden. Der immergrüne Laubbaum ist in Südostasien beheimatet und wird ungefähr 25 Meter hoch. Seine Samen werden schon seit über 1000 Jahren als Heilmittel verwendet und gelangten im 15. Jahrhundert auch nach Europa. Schon bald wurden sie gegen die Pest eingesetzt, aber auch bei Schwächezuständen und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Aufgrund der Anhäufung des giftigen Strychnins im Körper und der damit verbundenen schädlichen Nebenwirkungen spielt die Brechnuss in der Medizin heute keine Rolle mehr.

Anders sieht es in der Homöopathie aus: Hier wird die Urtinktur aus den reifen, getrockneten und feingepulverten Brechnusssamen, die mindestens fünf Tage in Alkohol angesetzt werden, gewonnen. Diese Urtinktur wird dann so lange verdünnt, bis eine pharmakologische Wirkung ausgeschlossen werden kann. Nux vomica wird vor allem bei seelischen Beschwerden und krampfartigen Schmerzzuständen eingesetzt, die durch körperliche oder geistige Überforderung verursacht wurden. Weitere Anwendungsgebiete sind Abwehrschwäche, Schmerzen am Bewegungsapparat, Verdauungsbeschwerden sowie Atemwegsinfekte. Nux-vomica-Patienten wirken gestresst, angespannt und überarbeitet. Sie sind häufig erkältet und nehmen viele Medikamente ein. Oft erbrechen oder würgen sie am Morgen, leiden unter Magenschleimhautreizungen oder Verstopfung. Trotz dieser Magenbeschwerden lieben sie Genussmittel. Schmerzen können bei ihnen eine Ohnmacht auslösen.

Bei nassem oder feuchtem Wetter und bei starkem Druck fühlen sich diese Patienten besser. Warmes und trockenes Wetter oder Berührungen verschlechtern dagegen. Auch morgens fühlen sich diese Patienten nicht gut.

Wir hoffen, dass Ihnen das Lesen des Newsletters wieder viel Spaß gemacht hat. Besuchen Sie doch bitte mal unsere Webseite unter www.go3docs.de