Dr. Hans-Ulrich Hecker   |   Ahmad Sourani  |  Iris Hanopulos-Neumann

Praxisnewsletter 04 | 2015 | Schwerpunktpraxis für Akupunktur und Naturheilverfahren

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Liebe Patientinnen, liebe Patienten,

wir hoffen, dass Sie den gefühlten, langen Sommer nutzen konnten, um sich ein wenig zu erholen und auch Zeit fanden, einmal ein bisschen an sich zu denken. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit ist es so wichtig geworden, sich kleine Freiräume zu schaffen.

Aktuell

Ausbildung
Am 01. August 2016 hat unsere neue Auszubildende zur medizinischen Fachangestellten, Frau Charlotte Sieh, ihre Arbeit aufgenommen. Mit ihrer sympathischen, offenen Art konnte sie sich schnell in unsere Praxisstruktur integrieren. Auch die positiven Rückmeldungen von Ihnen sind für uns ein sicheres Zeichen, dass wir mit Charlotte Siehs Anstellung die richtige Entscheidung getroffen haben.

Wieder da...
Ab dem 01. September 2016 unterstützt uns wieder Frau Dr. Anja Knorr-Spahr. Frau Dr. Knorr-Spahr hat schon einen Teil ihrer Weiterbildungszeit zur Ärztin für Allgemeinmedizin bei uns absolviert und ist vielen von Ihnen noch in bester Erinnerung. Viele Patienten schätzen ihre ausgewiesene Kompetenz auf dem Gebiet der Rheumatologie und der kardiovaskulären Erkrankungen. Wie freuen uns alle auf die neue Zusammenarbeit.

Akupunktur Aktuell

Aufbissschiene oder Akupunktur?
Wer im Schlaf die Zähne zusammenbeißt oder mit den Zähnen knirscht, leidet unter einer kraniomandibulären Dysfunktion. Mit diesem Überbegriff werden Fehlregulationen der Kiefergelenke bezeichnet, die zu Symptomen von Zahn- und Kopfschmer-zen über Tinnitus bis hin zu Herzrhythmusstörungen führen können. In der Regel wird die kraniomandibuläre Dysfunktion mit einer Aufbissschiene behandelt, die die Kaumuskulatur entspannen und die Kiefergelenke entlasten soll. Forscher in Brasilien haben nun 40 Frauen untersucht, die an kraniomandibulärer Dysfunktion litten und bei denen nach der Traditionellen Chinesischen Medizin ein 'Emporschlagendes Yang des Funktionskreises Leber' diagnostiziert wurde. Ein Teil von ihnen wurde mit einer Aufbissschiene behandelt, der andere mit Akupunktur. Beide Gruppen konnten nach einem Monat den Mund weiter öffnen und verspürten weniger Schmerzen. Bei der Akupunkturgruppe verbesserte sich zusätzlich der Schmerzwert in einem der vier Kaumuskeln deutlich.

Morbus Crohn: Akupunktur und Moxibustion für die Darmschleimhaut
Morbus Crohn ist eine Autoimmunerkrankung der Darmschleimhaut, deren Ursachen und Entstehung noch nicht bekannt sind. Die Behandlung beinhaltet zum einen die Therapie von akuten Schüben, zum anderen die Remissionserhaltung: die Unterdrückung neuer Schübe. In China wollten Wissenschaftler nun die Wirkung von Moxibustion in Verbindung mit Akupunktur auf die Darmschleimhaut erforschen. Dazu untersuchten sie 60 Patienten, die an leichtem bis mäßigen Morbus Crohn litten, und teilten sie in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe wurde täglich mit dem Medikament Mesalazin behandelt, die andere sechsmal wöchentlich mit Moxibustion und Akupunktur. Das Ergebnis: Beide Behandlungen wirkten positiv auf die Darmschleimhaut, in der mit Moxibustion und Akupunktur behandelten Gruppe war diese Verbesserung jedoch deutlich größer.

Fiebermittel in der Homöopathie - Fortsetzung

Ferrum phosphoricum [Eisenphosphat]
Ferrum phosphoricum ist ein Mineral, das in der Natur als Vivianit vorkommt und nach seinem Entdecker John Henry Vivian benannt wurde. Es entsteht durch die Trocknung phosphathaltiger Böden, wie sie zum Beispiel in Mooren vorkommen. Die Kristalle sind zunächst farblos und durchsichtig, verfärben sich bei Kontakt mit Sauerstoff jedoch und können Farbtöne von Blau über Violett und Grün bis hin zu einem tiefen Schwarzblau annehmen.

In der Homöopathie wird Ferrum phosphoricum bei fieberhaften Erkrankungen, Entzündungen von Ohren und Atemwegen sowie Abwehrschwäche eingesetzt. Bei einem akuten Infekt ist das Allgemeinbefinden von Ferrum-phosphoricum-Patienten kaum beeinträchtigt. Sie bekommen täglich um 13.00 Uhr Schüttelfrost, spüren besonders an den Händen Hitze, zudem sind sie abwechselnd blass und rot. Weitere Leitsymptome sind häufige Mittelohrentzündungen und nervöse Erschöpfung. Zudem neigen diese Patienten zu Blutarmut. Häufig leiden die Patienten auch unter Nasenbluten und Nachtschweißen, ihr Puls ist rasch und weich und sie verspüren eine Abneigung gegen Fleisch und Fette, Eier, Kaffee und Tabakrauch. Besserung verschaffen kalte Anwendungen und mäßige Bewegung, bei Ruhe, Angesprochenwerden sowie nachts und nach dem Essen oder Trinken verschlechtert sich ihr Zustand dagegen. Ferrum phosphoricum kommt bei fieberhaften Erkrankungen, die langsam beginnen, zum Einsatz, ebenso wenn das Fieber mit Erkrankungen der Ohren [Mittelohrentzündungen] und Atemwege [Schnupfen] einhergeht.

Gelsemium [Gelber Jasmin]
Der Gelbe Jasmin mit seinen gelben, intensiv duftenden Blüten ist eine beliebte Zierpflanze, stammt jedoch ursprünglich aus Afrika und Asien. In der Homöopathie ist Gelsemium eines der wichtigsten Fiebermittel und wird vor allem bei Fieber und Erkältungen eingesetzt. Neben allmählich ansteigendem Fieber und akuten Atemwegsinfekten sind seelische Beschwerden sowie Nervenlähmungen, vor allem nach Virusinfekten, weitere Anwendungsgebiete von Gelsemium. Leitsymptome sind Frost mit Muskelzittern und Zähneklappern, Schwindel, ein dunkelrotes Gesicht, Energielosigkeit sowie eine Abneigung gegen das Trinken. Häufig fühlen sich diese Patienten wie betäubt und gelähmt und möchten gehalten werden.

Gelsemium-Patienten leiden unter langanhaltendem und erschöpfendem Schweiß, ihre Zunge ist gelblich und dick belegt. Bei Ruhe ist ihr Puls langsam, bei Bewegung schnell. Besserung verschaffen Schweiß, Harnflut und alkoholische Stimulanzien [aber kein Wein!], bei Hitze, feuchtem Wetter und Rauchen verschlechtert sich ihr Zustand dagegen. Dasselbe passiert auch, wenn die Patienten über ihre Beschwerden nachdenken. Gelsemium ist bei einer Sommergrippe, die durch feucht-warmes Wetter verursacht wird, oder bei Virusinfektionen die erste Wahl, während die 'normale' Grippe bei feucht-kaltem Wetter besser mit Eupatorium behandelt wird.

Wir hoffen, dass Ihnen das Lesen des Newsletters wieder viel Spaß gemacht hat.

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