Dr. Hans-Ulrich Hecker   |   Ahmad Sourani  |  Iris Hanopulos-Neumann

Für Sie gelesen

Mit Akupunktur gegen Kopfschmerzen
In Großbritannien ist die Akupunktur in die klinischen Richtlinien zur Behandlung von Kopfschmerzen aufgenommen worden. Empfohlen wir sie dort zur Vorbeugung gegen Migräne und Spannungskopfschmerzen.

Brustkrebs: Akupunktur hilft bei chronischer Müdigkeit
Viele Brustkrebs-Patientinnen leiden unter chronischer Müdigkeit, in der Fachsprache „Fatigue“ genannt. Die Universität von Manchester/England führte nun eine Studie an 302 Brustkrebs-Patientinnen mit Fatigue durch. 227 von diesen Frauen wurden neben einer intensiveren Standardtherapie zusätzlich mit Akupunktur behandelt. Sechs Wochen lang wurden sie an drei Akupunkturpunktpaaren genadelt. Bei diesen Patientinnen verringerte sich die körperliche und geistige Müdigkeit. Außerdem nahm die geistige Belastung ab, die Lebensqualität stieg. Auch zeigten sich diese Patientinnen aktiver und motivierter.

Studienteilnehmer gesucht: Akupunktur bei Multipler Sklerose
Die Universitätsmedizin an der Charité in Berlin möchte mit einer Studie herausfinden, ob sich Akupunktur und Achtsamkeitstraining auch bei chronischer Müdigkeit bei Multipler Sklerose (MS) eignen. Dazu sucht das Klinikum noch erwachsene, gehfähige Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit MS. Kontaktperson an der Charité ist Katharina Stösslein, Tel. 0 30/450 539 040, E-Mail: katharina.stoesslein@charite.de

Schlafstörungen: Akupunktur ebenso wirksam wie Medikamente
Die psychosomatische Klinik des Taichung Veterans General Hospital in Chiayi/Taiwan behandelte 33 Patienten mit primärer Insomnie. Bei dieser Art der Schlafstörung ist keine organische oder psychiatrische Ursache vorhanden. Ein Teil der Patienten wurde einmal wöchentlich akupunktiert, der andere Teil erhielt täglich 10 mg des Schlafmittels Zolpidem (Ambien). In beiden Gruppen trat eine deutliche Verbesserung ein.

Mit Akupunktur gegen Depressionen
Ob Akupunktur auch bei Depressionen hilft, untersuchte die Southern Medical University in Guangzhou/China. 157 depressive Patienten wurden in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt lediglich das Antidepressivum Paroxetin (Paxil), die zweite Gruppe bekam Paroxetin mit begleitender Verum-Akupunktur, die dritte Gruppe schließlich Paroxetin kombiniert mit Elektroakupunktur. Dabei wurden die Akupunktur-Gruppen sechs Wochen lang dreimal wöchentlich an mehreren Akupunkturpunkten genadelt. Bei den Gruppen, die zusätzlich zu Paroxetin mit Akupunktur behandelt wurden, verbesserte sich die Lebensqualität deutlich im Vergleich zu den Patienten, die nur das Antidepressivum bekamen. Es ist also davon auszugehen, dass Akupunktur die Wirkung von Antidepressiva verstärkt.

Schleudertrauma: Weniger Schmerzen dank Akupunktur
Die Vrije Universiteit im belgischen Brüssel untersuchte 39 Patienten mit Schleudertrauma. Ein Teil wurde mit Akupunktur behandelt, der andere Teil mit einer Entspannungstherapie. Bei der Akupunktur konnten die Behandler aus einer Liste wählen, welche Punkte sie behandeln wollten – ganz nach individuellen Voraussetzungen des Patienten. Das Ergebnis: Schon nach einer einzigen Akupunkturbehandlung empfanden die Patienten deutlich weniger Schmerzen. Reizdarm: Akupunktur kann helfen
An der University of York/England führten Wissenschaftler eine Studie an 233 Patienten mit Reizdarmsyndrom durch. Im Schnitt litten die Betroffenen bereits seit 13 Jahren an diesen Beschwerden. Während die eine Gruppe eine Standardtherapie erhielt, wurde die andere Gruppe zusätzlich mit Akupunktur behandelt und bekam dabei maximal zehn Sitzungen in drei Monaten. Auch weitere Methoden der chinesischen Medizin wie Moxibustion (Erwärmung von speziellen Körperpunkten), Tuina (Massage) und Akupressur (Akupunktmassage) durften in dieser Gruppe angewendet werden. Nach drei Monaten hatten sich die Beschwerden der Akupunkturgruppe gegenüber der mit der Standardtherapie behandelten Patienten deutlich gebessert. Allerdings ist die Behandlung nach chinesischen Methoden auch deutlich teurer.